Institut für Nachschulung
INFAR - Bleiben Sie in Fahrt!
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(Falsche) Volksweisheiten zum Alkoholabbau:
Sie haben sicher schon einmal die eine oder andere Aussage in ähnlicher Form gehört. Welche Tipps man sich untereinander gibt um weniger betrunken zu wirken, oder gar die feste Überzeugung mancher Leute, dass sie doch gar nicht so sehr beschwipst sind.
Und dann die Überraschung beim Alkoholtest während der Verkehrskontrolle: Woher kommen auf einmal diese hohe Promillezahl? Möglicherweise wird sogar der Führerschein entzogen?
Das ist ganz einfach erklärt: Der menschliche Körper kann nur zwischen 0,1 und 0,15 Promille pro Stunde an Alkohol abbauen. Egal welche Menge an Alkohol man konsumiert, der Körper arbeitet vom ersten Schluck an mit Hochtouren um den Alkohol wieder abzubauen. Aber: jede Hochleistungsmaschine, so auch der menschliche Körper, hat seine Grenzen und deshalb schafft er nur eine bestimmte Menge in einer bestimmten Zeit abzubauen. Man kann sich das ungefähr wie einen Stau im Stadtverkehr vorstellen: wenn zu viele Autos auf der Fahrbahn sind, staut es sich. Die einzige Möglichkeit den Stau aufzulösen wäre die Straße breiter zu machen, nur da das leider nicht geht, muss man sich in Geduld üben, bis man an der Staustelle vorbei ist und wieder frei seinen Weg durch die Straßen bahnen kann. Ungefähr so verhält es sich auch in unserem Körper. Die Autos, die im Stau warten sind in dem Fall der Alkohol in unserem Blut, der gemessen werden kann. Das Ziel ist im Körper den Alkohol abzubauen, genauso wie das der Autos endlich an dem Stau vorbeizukommen. Nur kann der Körper jetzt leider nicht mehr als 0,15 Promille abbauen. Dem Körper, und der Straße, ist es in dem Fall egal wie viel Alkohol oder Autos noch auf das durchschleusen warten, hier geht alles nach strikten Regeln und eben nicht schneller. Das einzige was man jetzt tun kann, in beiden Fällen, ist: abwarten. abwarten. Und noch einmal abwarten.
Der Alkoholabbau verläuft zu 90-95% in der Leber und beginnt unmittelbar nach der Alkoholzufuhr. Nur ein geringer Teil wird in der Niere abgebaut. Eine kleine Menge wird auch direkt über den Speichel, die Niere und die Lunge wieder abgegeben, wodurch sich die Möglichkeit ergibt, die Alkoholkonzentration über die Atemluft zu messen.
In der Leber finden nun zwei Abbauschritte statt, die annähernd gleichbleibend verlaufen und der Alkohol somit mit dem konstanten Wert von bis zu 0,15 Promille pro Stunde abgebaut wird.
Der erste Abbau vom wirklichen Alkohol (Ethanol) zu einer Zwischenstufe geschieht relativ schnell. Das Problem ist, dass diese Alkoholzwischenstufe (Acetaldehyd) erstens noch schädlicher für den Körper als der Alkohol selber ist und noch dazu zweitens der Abbau dieser schädigenden Zwischenstufe der langsamste Umwandlungsschritt im Alkoholabbau ist. Für diesen Schritt hat der Körper nur eine bestimmte Anzahl an Enzymen (= Stoffe, die die Umwandlung beschleunigen bzw. erst möglich machen) hat und seine Arbeit deshalb auch trotz hoher Alkoholkonzentration nicht beschleunigen. Daher kann sich das Problem ergeben, wenn man so viel Alkohol zu sich nimmt, dass der Körper mit dem Abbauen nicht mehr mitkommt, dann reichert sich genau dieses Zellgift im Körper an. Am nächsten Tag macht sich genau diese Wirkung als „Kater“ bemerkbar.
Es gibt zusätzlich noch ein zweites Enzym, das in geringer Weise beim Alkoholabbau hilft und bei Bedarf in der Leber aktiviert werden kann. Diese zusätzliche Hilfe des Enzyms kann eine Beschleunigung des Alkoholabbaus um 10% bewirken. Es wurde beobachtet, dass dieses Enzym bei regelmäßigem Alkoholkonsum vermehrt produziert werden kann.
Das Endprodukt, das nun aus diesem Vorgang entsteht ist Essigsäure. Diese ist für den Körper nicht mehr giftig und entsteht auch noch bei vielen Vorgängen im Körper selber. Sie wird dann weiter abgebaut und als absolutes Endprodukt bleiben Wasser und CO2. Diese befinden sich noch eine Weile im Körper und werden dann einerseits abgeatmet (CO2) und als Wasser ausgeschieden. Wird zu viel Alkohol konsumiert, kann die Essigsäure nicht schnell genug in den Energiestoffwechsel, bei dem als Endprodukt Co2, Wasser und Energie entsteht, eingebaut werden und wird deshalb im Rahmen der Fett und Cholesterinproduktion eingesetzt.
Es gibt auch Unterschiede von der Alkoholverträglichkeit und der Herkunft der Menschen. So hat sich durch genetische Untersuchungen gezeigt, dass manche Menschen, vor allem Chinesen, Vietnamesen und Japaner, weniger Alkohol als zum Beispiel Europäer vertragen, da sie unter anderem das Zwischenprodukt Acetaldehyd (also den „Katerstoff“) langsamer abbauen als Europäer. Aber auch bei uns in Europa lassen sich diverse Variationen feststellen, wie zum Beispiel, dass die Enzyme mancher Frauen weniger gut arbeiten, als die der Männer und sie dadurch eine stärkere Alkoholwirkung verspüren.
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